Dem Landkreis Rottal-Inn ist die Gesundheit und das Wohl der Kinder eine Herzensangelegenheit. Daher hat sich ein Arbeitskreis zur „Psychischen Kindergesundheit in Pandemiezeiten“ gegründet. Daraus entstand nun ein 1. Projekt für die Schüler der 4. Klasse mit dem Namen „Superkids, jetzt erst recht!“. Die Leitung hatte die Beratungsstelle für Kinder, Jugendliche und Eltern in Eggenfelden inne. Weitere beteiligte Stellen waren die Gesundheitsregion Plus Rottal-Inn, das Gesundheitsamt, die Rottal-Inn-Kliniken, das AMEOS Klinikum Inntal, die Jugendsozialarbeit an Schulen, das Staatliche Schulamt, die AOK Gesundheitskasse und das Bündnis gegen Depression.
Die 4. Klassen der Grundschulen des Landkreises konnten sich nun bewerben, um einer der sechs Teilnehmer dieses Pilotprojekts zu sein. Erfreulicherweise wurde die Grundschule Mitterskirchen mit ihrer vierten Jahrgangsstufe ausgewählt. Ziel des Projekts ist es, die kindliche Psyche zu stärken und den Heranwachsenden Hilfen an die Hand zu geben, Stress im eigenen Körper abbauen zu können, um letztendlich resistenter gegen psychische Krankheiten zu werden. Im Vorfeld bot der Arbeitskreis einen Online-Elternabend mit Frau Dr. Liebmann vom Bündnis gegen Depression an, bei dem anschaulich vermittelt wurde, wie sich Stress auf die Gefühle der Kinder auswirken kann. Zudem wurde ein Umgang mit Gefühlen aufgezeigt, um in weiterer Folge die Entstehung von Angsterkrankungen und Depressionen in der anhaltenden Coronazeit zu verhindern.
Am Montag, 19.07. besuchte nun ein Team des Arbeitskreises unsere Grundschule und führte mit den Schülerinnen und Schülern der 4. Klasse dieses 1,5stündige Projekt durch. Elisabeth Deinhart von der Beratungsstelle in Eggenfelden holte die Kinder mit ihrer Kollegin Christina Jahrstorfer in ihrer aktuellen Gefühlslage ab. Gemeinsam erstellte man ein „Gefühlsbarometer“. Anschließend zeigte die Jugendsozialarbeiterin Erika Knipping-Kraus anschaulich, wie das innere Gleichgewicht durch Stressfaktoren aus dem Lot geraten kann und suchte gemeinsam mit den Kindern Möglichkeiten, die Balance wieder herzustellen. Eine abschließende Körperübung mit einer Fantasiereise zur Anspannung- und Entspannung gab eine praktische Hilfestellung für Stressituationen. In einer Gruppenarbeit fanden die Schüler nun selbst eigene Worte, um ihre Belastungen während der Coronazeit schriftlich zum Ausdruck zu bringen. Mit kindgerechten Piktogrammen lernten die Kinder dann spielerisch die Bandbreite der Gefühlswelt des Menschen kennen. Große Freude bereitete allen der sportliche Abschluss der Projektstunde. Frau Borkowski von der AOK machte zu peppiger Musik einige gemeinsame Bewegungsübungen und schenkte anschließend jedem der Klasse ein Springseil. Zum Schluss gab es für alle noch eine Broschüre des Arbeitskreises und einen Fragebogen. Abschließend wurde noch einmal das Gefühlsbarometer betrachtet und alle Teilnehmer stellten fest, dass ihnen die Ideen und Übungen gut getan hatten und die Stimmung noch besser als zu Beginn des Schultags war.
Wir bedanken uns beim Arbeitskreis, insbesondere bei Frau Deinhart und ihrem Team für die Durchführung von „Superkids“ an unserer Schule und hoffen, dass dieses so wichtige Projekt für die psychische Gesundheit bei Kindern und Jugendlichen weitergeht.
