

Nicht immer beliebt bei den Kindern ist in der Grundschule der Unterricht in Heimat- und Sachkunde. Eine besondere Unterrichtsstunde vermittelte nun der Heimat- und Ahnenforscher Dr. Michael Zauner, der von den noch lebenden Gemeindebürgern sehr großes Wissen über die Geschichte der Gemeinde vermitteln kann. Ein großes Anliegen ist ihm seit jeher, dass auch die nächsten Generationen über die Vergangenheit ihrer Heimat Bescheid wissen sollten. So war er unter dem Beisein von Schulleiter Manuel Hackner zu einem Vortrag bei den 4. Klassen in der Schule im Rahmen der Heimat- und Sachkunde-Unterrichtes. Sein Motto: nur wer die Vergangenheit kennt, kann die Gegenwart bewerten und die Zukunftsmöglichkeiten verstehen lernen, so Dr. Zauner. Gerade die Kinder sind dafür sehr empfänglich, wenn man sie motiviert mit der Geschichte des Heimatdorfes. Denn die jetzigen Kinder sind unsere künftigen Erwachsenen und unsere möglichen Politiker. Das Interesse in den Klassen war sehr groß und die vielen Fragen bezogen sich häufig auf ihren Heimatort, auch Geratskirchen wurde einbezogen, wie etwa der Bombenabwurf am 9. November 1944 auf Bauernhöfen bei Geratskirchen mit zehn Toten. Dieses schreckliche Ereignis beeindruckte die Schüler besonders. Wichtige Erkenntnisse waren auch, dass unsere Gegend des Geratales bereits nachweislich seit 10000 Jahren besiedelt war, dass es Belege über Geratskirchen und Hirschhorn schon vor 1250 Jahre vorliegen und damit auch für Mitterskirchen, obwohl die erste Nennung im Jahre 1135 erfolgte. Entscheidend war früher immer das Christentum, der Glaube und die Kirche im Verbund mit den Adligen und dass Mitterskirchen acht Adeligengeschlechter hatte. So ist bekannt, dass der Wappengeber von Mitterskirchen die „Haunsberger“ waren, dessen Grabfunde mit der Familie 2006 eine Sensation war und deren Identifizierung Dr. Zauner persönlich im Institut der Anthropologie in München beweisen konnte.
Auch das letzte Geschlecht, die Closen, interessierte die Schüler sehr, kennen sie doch das Closen-Gymnasium und auch deren Erben, die Grafen von Lösch. Die Atzberger Kirche von 1680 war auch ein Closenbau und erstaunte die Kinder. Auch, dass die meisten Vorfahren der Kinder kaum Besitzer waren, nur Lehensbauern, nur Hörige von Adligen, Klöstern und Kirche und dass sie erst um 1848 frei werden konnten, erstaunte die Schulkinder sehr. Vieles gäbe es noch zu berichten über die alte und neue Geschichte von Mitterskirchen, so abschließend Dr. Zauner, wie etwa Morde, die Kriegsjahre und natürlich auch das neuzeitliche Mitterskirchen. Alle waren begeistert über diese Schulstunde mit dem Fazit, dass auch im nächsten Jahr eine solche stattfinden soll.
