Einen sinnesreichen Vormittag erlebte die 3. Klasse mit dem Förster Gerhard Reiter, samt Dackel Cilly und Praktikant Joschi im Atzberger Wald. Bei bestem Herbstwetter lernten die Schülerinnen und Schüler im Rahmen des Sachunterrichts, das Thema „Wald“ hautnah von einem Experten kennen. Auf spielerische Art und Weise brachte Herr Reiter den Kindern die Eigenschaften der Waldtiere und die Besonderheiten der Bäume näher. Dabei stieß er auf allerlei Vorwissen. Zunächst bekamen die Kinder Tierbilder an den Rücken geheftet und mussten über Fragen, die nur mit Ja/Nein beantwortet werden konnten, herausfinden, welches Tier sie trugen. Dabei fiel es nicht allen leicht, Tiere wie z.B. den Eichelhäher zu erraten oder einen Hirsch von einem Rehbock zu unterscheiden. Gemeinsam erklärte der Förster dann die Tiere aus dem Rätsel und beschrieb unter anderen deren Lebensweise und Nahrung. So erfuhren die Mitterskirchner Drittklässler, dass z.B. eine Ricke in Bayern auch „Goaß“ genannt wird oder dass es in den Rottaler Wäldern gar keinen Luchs geben kann, weil dieser viel größere Waldgebiete als Lebensraum benötigt. Ebenso lernten sie, wo in den heimischen Wäldern z.B. Wildschweine zu finden sind.
Nach dem interessanten Einstieg, sammelten die Kinder vom Waldboden Material der Bäume und wiederholten anschließend gemeinsam die Laub- und Nadelbäume des Waldes. Viel Neues konnte Herr Reiter den Drittklässlern hier nicht erzählen, da die Kinder auch im Sachunterricht bestens aufgepasst hatten. Besonders begeistert waren die Beteiligten vom Geruch der Tannennadeln und der Douglasie und mancher wähnte sich dabei schon unter dem Weihnachtsbaum.
Nach einer ausgiebigen Pause im Wald machte die Klasse eine Stilleübung. Jeder Schüler suchte sich ein ruhiges Plätzchen und notierte die wahrgenommenen Waldgeräusche. Dabei wurden die Kinder darauf aufmerksam, dass viele Tiergeräusche im Wald zu hören sind, aber gleichzeitig doch auch Lärm durch Maschinen oder Verkehr immer in der Luft liegt.
Das Beste hatte sich Herr Reiter für den Schluss aufgehoben. Um den Kindern zu verdeutlichen, wie schwierig es für die Waldtiere ist, den Winter zu überlegen, durften alle Mitspielenden Eichhörnchen spielen und Eicheln oder Kastanien verstecken, um diese dann später wiederzufinden oder anderen „Eichhörnchen“ aus ihrem Versteck zu stehlen. Mit jedem Durchgang blieben mehr Eichhörnchen auf der Strecke, so dass am Ende des Winters ungefähr noch die Hälfte der Tiere Nahrung fand.
Nach vier intensiven Schulstunden im Wald ging es schließlich zurück ins Schulhaus. Mit einem großen Applaus bedankten sich die Drittklässler artig bei Herrn Reiter und seinem Praktikanten für den erlebnisreichen Vormittag und auch Herr Reiter hatte ein Kompliment an die Klasse übrig, da diese ausgesprochen wissbegierig und aufmerksam bei der Sache war.