Auf ins „digitale“ Zeitalter

Die ohnehin technisch gut ausgestattete Grundschule Mitterskirchen hat die Coronazeit genutzt, um in Sachen „Digitalisierung“ noch einmal einen großen Schritt nach vorne zu machen. Bereits in den vergangenen Jahren wurden alle Klassen- und Fachräume mit Beamer und Digitalkamera ausgestattet und 16 Tablets, sowie 6 Lehrerlaptops vom Förderverein zum Einsatz im Unterricht angeschafft.

Nun nutzte man die Gunst der Stunde, dass Bund und Freistaat Bayern Förderprogramme zur Digitalisierung auf den Weg brachten, um die Schule noch besser auszustatten.

Es wurde eine Tabletkoffer mit 27 iPads gekauft. Die Geräte können nun in den Klassenzimmern im Unterricht, z.B. zur Recherche oder für Übungsstunden verwendet werden.

Dazu erhielt der in die Jahre gekommene PC-Raum eine Runderneuerung und wurde mit 24 neuen Fest-PCs ausgestattet. Im Neubau schaffte man mit einem Netzwerkdrucker die Möglichkeit, aus dem Klassenzimmer auszudrucken. Diese Neugestaltungen führte die Firma Aigner aus Wurmannsquick aus.

Im Rahmen des „Sonderprogramms Leihgeräte“ wurden 14 Laptops gekauft, die nun als Leihgeräte für den Distanzunterricht zur Verfügung stehen. Bereits in den ersten Wochen wurde dieses Angebot rege genutzt. Wenn die Geräte nicht verliehen sind, stehen sie in den Klassenzimmern als Schülerarbeitsplätze zur Verfügung.

Das Schulhaus wurde außerdem „WLANfähig“ gemacht. In den Fachräumen und in der Aula sind nun kabelfreie Internetverbindungen möglich, so dass in Zukunft auch Gruppenarbeiten mit den Tablets an verschiedenen Plätzen im Schulhaus gemacht werden können. In den Klassenzimmern entschied man sich bewusst für eine Lösung zum Ein- und Ausschalten des WLANs. 

Dazu wurde die Bandbreite im Schulhaus auf 175 Mb/s erweitert, so dass Schüler und Lehrer nun auf der Datenautobahn sehr schnell unterwegs sind. 

Als letzte größere Anschaffung baute man sich ein „digitales Musterklassenzimmer“ und stattete einen Unterrichtsraum mit einem Smartboard aus. Es handelt sich dabei um eine interaktive Tafel, die wie ein großes Tablet funktioniert und dem Lehrer zur Veranschaulichung unzählige Möglichkeiten bietet. Den Auftrag hierfür erhielt die Firma ma-edv aus Fürstenzell.

Die Digitalisierung beschränkte sich in den letzten Wochen aber nicht nur auf Investitionen in die schulische Infrastruktur und Hardware. Auch die Verbesserung und Erleichterung der Kommunikation in Pandemiezeiten war ein entscheidender Faktor.

So wurde Anfang November das Eltern-Schüler-Informationssystem (ESIS) eingeführt, welches es den Erziehungsberechtigten ermöglicht, Krankmeldungen oder Buchungen von Elternsprechstunden via Smartphone durchzuführen. Zudem wurde so die Flut an Kopien für Elternbriefe eingedämmt, weil diese nun ebenfalls online verschickt werden und direkt am Smartphone empfangen werden. 

Der letzte Baustein war schließlich der Aufbau eines gemeinsamen Videotools. Hier beauftragte man die Firma ma-edv mit der Einrichtung von Microsoft Teams Accounts für alle Schüler und Lehrer. Somit ist man bestens gewappnet, um in Fällen eines weiteren Lockdowns oder von Klassen im Distanzunterricht über „Teams“ unterrichten zu können oder Unterrichtsmaterial direkt an Schüler zu verschicken. 

Ein erster Testlauf wurde bereits bestanden. So wurde der 1. Elternsprechtag des Schuljahres online via „Teams“ durchgeführt, sowie die letzten drei Schultage vor den Weihnachtsferien im Distanzunterricht verbracht. Ein großes Lob hier an alle Beteiligten (Lehrkräfte und Erziehungsberechtigte) für das gute Gelingen!

Anfang Dezember trafen sich Schulverbandsvorsitzender Bürgermeister Christian Müllinger, Rektor Manuel Hackner, Markus Mildenberger (Firma ma-edv) und Andrea Hahn von der Gemeindeverwaltung, die mit der kompletten Abwicklung der Ausschreibungen und Förderungen beschäftigt war zu einem Pressetermin im Schulhaus und stellten der Öffentlichkeit die Neuerungen im Schulhaus in Mitterskirchen vor.

Schulleiter Hackner richtete einen großen Dank an den Schulverband, der von Anfang an hinter seinen Vorstellungen stand und ihn jederzeit unterstützte und heuer in diesem großen Maße investierte. Der Umfang belief sich auf Gesamtkosten von insgesamt etwa 53 000 Euro. Im Rahmen des Digitalpaktes Schule 2019-2024 werden für die Grundschule Mitterskirchen Fördermittel in Höhe von insgesamt  47.652,00 Euro als Förderung  zur Verfügung gestellt, das entspricht etwa 90 %.  

Damit ist die Grundschule Mitterskirchen gut gerüstet für die Zukunft und kann die Schüler optimal auf die Anforderungen der Zeit vorbereiten. Dabei betonte Manuel Hackner aber auch, dass man beim Thema „Digitalisierung“ immer in dem Spannungsfeld von „Fluch“ und „Segen“ stehe und es deswegen in der Schule darum gehe, ein ausgewogenes Maß zwischen „analog“ und „digital“ zu finden. „Dort wo uns die Technik hilft, unsere Arbeit und Abläufe leichter macht und einen Mehrwert darstellt, ist sie sinnvoll eingesetzt.“ Rektor Hackner unterstrich zudem, dass es in einer pädagogischen Einrichtung in erster Linie darum ginge, Schüler mit einem richtigen Umgang von Medien vertraut zu machen, sie über Chancen und Risiken aufzuklären und Ihnen das nötige Handwerkszeug zu vermitteln, dass sie sicher und sinnvoll damit umgehen. Medienerziehung müsse deswegen nun ein wichtiger Baustein der unterrichtlichen Arbeit sein und sei fest verankert im Medienkonzept der Grundschule.