Alltagskompetenzen – Woche des Lebens

Bereits zu Beginn des Schuljahres beschäftigte sich die 3. Klasse im Rahmen der verbindlichen lebenspraktischen Woche „Alltagskompetenzen“ mit den Themenfeldern Ernährung, Gesundheit, Haushaltsführung, Konsumverhalten und Natur und Umwelt. Als externe Partner konnte die Grundschule Mitterskirchen wie die letzten Jahre die Landfrauen gewinnen.

An Tag 1 drehte sich alles um das Ei. Die Referentin Roswitha Zellmer erschloss mit den Kindern den Themenbereich auf praktische Weise. Zunächst ging es um die Eigenschaften des Lebensmittels und die Unterscheidung, wann ein Ei noch essbar ist und wann nicht mehr. Ebenso ging es um den Aufdruck eines Hühnereis und die Verarbeitungsmöglichkeiten. Den größten Teil des Projekttags nahm diese schließlich ein. Denn gemeinsam stellten die Kinder Pfannkuchen her und lernten dabei nicht nur die Zutaten und das Rezept kennen, sondern auch, dass Pfannkuchen nicht immer nur süß und mit viel Zucker verzehrt werden können, sondern es auch „herzhafte“ Alternativen gibt. Am Ende ließen sich alle ihre Produkte schmecken und bekamen noch ein Kochbüchlein mit regionalen und saisonalen Kochideen mit nach Hause.

Die Kreisbäuerin und Kräuterpädagogin Paula Hochholzer war dann an den drei folgenden Projekttagen zu Gast. Der zweite Tag stand im Zeichen der Pflanzen- und Kräuterkunde. Die Schüler lernten die verschiedenen Getreidearten kennen und wussten diese am Ende zu unterscheiden. Des Weiteren ging es um den Anbau in einem Hochbeet, was am schuleigenen Hochbeet besprochen wurde. Mit diversen Unterscheidungen von Pflanzenarten am Schulgelände schloss die Referentin Tag zwei der lebenspraktischen Woche.

Voll bepackt kam Frau Hochholzer am dritten Tag im Klassenzimmer an. Viele Kisten mit Lebensmitteln und Gläsern voller Zuckerstückchen hatte sie eingepackt. Diese wurden in einer großen Tafel aufgebaut. Dabei visualisierte die Referentin den Zuckergehalt einzelner – bei Kindern sehr beliebter – Lebensmittel und brachte so doch den ein oder anderen zum Nachdenken über das eigene Konsumverhalten. Die Schüler lernten die Zutatenliste von Produkten kennen sowie die Näherwerttabelle und wussten am Ende der Einheit sehr gut Bescheid, worauf bei einem Einkauf zu achten ist. Besonders die Unterscheidung zwischen frischen Produkten und Fertigprodukten war der Referentin wichtig sowie der Verwendung von saisonalen und heimischen Produkten. Viele Kinder berichteten aber, dass zu Hause dieses Thema durchaus sensibel behandelt wird und beim Einkaufen auf Vieles, was an diesem Projekttag angesprochen wurde, bereits geachtet wird. Das ein oder andere Kind nahm sich aber auch vor, beim nächsten Einkauf Mama und Papa noch ein bisschen besser auf die Finger zu schauen.

Ein Highlight erwartete die dritte Klasse dann an Tag drei. Frau Hochholzer teilte die Klasse in mehrere Kleingruppen ein und gab jeder Gruppe eine Geldbörse und einen Einkaufszettel mit. Auf diesem mussten Sachen eingekauft werden, die z.B. nur über einen bestimmten Zuckergehalt verfügten oder in dem Zutaten, wie z.B. Palmöl nicht vorkamen. Eine durchaus knifflige Aufgabe, die anhand des Vorwissens vom Vortag aber von den meisten Gruppen souverän gemeistert wurde. Gemeinsam machte man sich auf den Weg zum örtlichen Einkaufsmarkt und arbeitete den Gruppeneinkaufszettel ab. Wenn eine Gruppe gar nicht weiter wusste, gab es schließlich auch Tipps von Frau Hochholzer, der Lehrkraft oder auch von den Mitarbeitern des Supermarktes. Ein Tag mit sehr viel Praxisbezug, der bei den Kindern sehr gut ankam.

Der Abschluss der Projektwoche stand unter dem Motto „Erlebnis Bauernhof“. Gemeinsam ging es per Bus zum nahen Bauernhof der Familie Hager/Heller in Wurmannsquick. Die beiden Hofdamen Frau Hager und Frau Heller zeigten den Kindern alles zur Milchviehhaltung. Praktisch durften die Schüler das Futter der Tiere mit Eimern und Schaufeln in Haufen zusammenstellen und schätzen und schließlich an die Kühe verfüttert. Im Melkstand wurde den Kinder am lebenden Objekt gezeigt, wie viel Milch eine Kuh gibt und schließlich am Melktank die Tagesmenge präsentiert. Dabei ging Frau Hager mit den Kindern auch auf die Verarbeitungsmöglichkeiten von Milch und die darin enthaltene Milchmenge ein. Nach einer ausgiebigen Brotzeitpause bei der die Kinder selbst Butter aus Milch schütteln durften und schließlich leckere Butterbrote verzehrten, wurden noch die Kälber getränkt und gemeinsam der Kreislauf der Landwirtschaft erarbeitet. Mit dem Abschluss der Woche wurde der Bogen zum ersten Projekttag geschlossen. Es ging in den großen Hühnerstall. Durch ein Fenster konnte man die freilebenden 12 000 Hühner sehen. Als dann die Verarbeitungsmaschine mit Förderband angeworfen wurde und die Kinder sahen, wie die täglich über 10 000 Eier automatisch in Einheiten verpackt wurden, war das Staunen groß. Zuletzt holte Frau Hager noch eine Legehenne und zeigte den Kindern, die Körperteile eines Huhns.

Am Ende der erlebnisreichen Projektwoche waren sich alle einig, dass man sehr viel lebenspraktisches mitgenommen hatte. Ein Dank an die externen Partner für die anschaulichen, praktischen und kurzweiligen Einheiten.